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Der Müller-Ullrich-Test

Der Müller-Ullrich-Test published on Keine Kommentare zu Der Müller-Ullrich-Test

Kennen Sie mindestens zwei Frauen namentlich, die sich gelegentlich über etwas anderes als Männer miteinander unterhalten? Klar doch? Dann herzlichen Glückwunsch! Sie sind vermutlich nicht Burkhard Müller-Ullrich, für den sowas wohl zumindest Seltenheitswert hat:

Feministisch korrekt ist ein Film, in dem wenigstens zwei Frauen als Protagonistinnen vorkommen, und wenn sich die Dialoge dieser Frauen nicht nur um Männer drehen. Die Frage ist allerdings, ob das Publikum, wenn man ihm mehr solcher korrekten Filme zeigt, sich dann auch dementsprechend verhält. Es schießt ja auch niemand um sich, bloß weil er gerne Western sieht, und es gibt allgemein wenig Menschen, die sich nach dem Kinobesuch den Leinwandhelden anverwandeln.

[Achgut]

Axel E. Fischer (CDU) fordert sofortige Löschung dieses Eintrags

Axel E. Fischer (CDU) fordert sofortige Löschung dieses Eintrags published on 2 Kommentare zu Axel E. Fischer (CDU) fordert sofortige Löschung dieses Eintrags

Vermummt im Internet

Noch ist sie erlaubt und wird vielfach praktiziert: Vermummung in den Internets.

FAZ-wieschreibsndu.txt

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Da hab ich mich doch von diesem Hartmut da verleiten lassen, bei der Dichtungs&Denkungs-Analyse dieser FAZ mitzumachen, um herauszufinden, wie welche große Dichter&Denker-Queen ich denn nun eigentlich so wirke, wenn ich was schriftlich für die Nachwelt hinterlasse, habe also mal das da in den FAZinierenden Apparat getypet:

Ich dachte darüber nach, ließ es dann aber bleiben. Nach einer Weile überlegte ich erneut, entschied mich aber wieder, es nicht zu tun sei besser. Andererseits, so gesehen, mußte es vielleicht doch getan werden. Auch nach scheinbarer Erwägung aller Umstände blieb zunächst ein gewisser Zweifel daran, daß es nicht zu tun auf alle Fälle vorzuziehen sei, den ich bald unterdrückte. Eine Stunde trügerischer Gewißheit verstrich, bis mir aufs Neue die Frage zu schaffen machte, ob nicht aller Überzeugung zum Trotz sehr viel daran liege, daß es doch getan werde. Die Frage plagte mich, und nach etwa einer Stunde ergab ich mich. Aller Zweifel hatte sich zerstreut, und ich erhob mich vom Liegestuhl, um es nun doch endlich hinter mich zu bringen.

Und was behaupten die Genderbender von der FAZ mir dreist ins Gesicht? Johann Wolfgang von Goethe. Goehte? Das klingt doch nicht wie Goethe. Außerdem handelt der Text offenkundig von einem Mann, der kacken muß, und wäre Goethe also vom Sujet her meistens zu banal gewesen.

Die Überschrift ist übrigens der Name der Johann-Wolfgang-Goethe-Gedächtnis-Datei, in der ich das Werk gespeichert habe. Fand ich als Titel irgendwie passend.

Alles Freunde außer Hitler?

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Beim deutschen Knigge-Rat hält man - und ich würde wetten, daß das dem Freiherrn niemals hätte passieren können - Ilse Aigner (das ist unsere Ministerin für Destruentenschutz, die mächtige Gegenspielerin von Facebook und Google) offenbar für eine potentielle Trendsetterin. Denn die hat ja kürzlich erst die Neuerfindung des Rades gefordert, nämlich

einen Ehrenkodex, eine Art Knigge für das Internet, zehn goldene Regeln – kurz, knapp und klar.

So wird sie in dieser Pressemitteilung des deutschen Knigge-Rats zitiert, in der man zwölf tolle Regeln vorstellt, die man fürs gemeinsame Abhängen in diesen neuartigen sozialen Netzwerken -- ja, was eigentlich? Aus den tatsächlichen Gegebenheiten erschlossen hat? Oder einfach erfunden? Das habe ich mich gefragt.

Darüber, daß für den Knigge-Ratsherrn Rainer Wälde der Übergang vom 19. Jahrhundert ins Informationszeitalter anscheinend einigermaßen diskontinuierlich vonstatten ging, hat sich Torsten Kleinz hier schon hinreichend lustig gemacht. Wälde weisheitet nämlich, die social networks übernähmen

die Funktion der Dorflinde, unter der sich früher die Bewohner zum täglichen Austausch getroffen haben.

Nun gut!

Die Ratsherrin Agnes Jarosch hingegen äußert sich wie folgt:

Menschliche Beziehungen sind vielseitig. Wir haben nicht nur "Freunde" in unserem Netzwerk, sondern auch Bekannte, Verwandte, Nachbarinnen, Lehrer, Chefs, Kollegen, Weggefährten, Leidensgenossinnen, Seelenverwandte und Geschäftspartner. Diese Vielseitigkeit gilt es zu erhalten und nicht zu normieren, weil eine Plattform es uns vorschreibt.

Ich bin ja selbst gar nicht so besonders facebooky, vielleicht irre ich mich da also total. Aber mein Eindruck war doch, daß es bei Facebook kein großes Problem ist, daß man seine Bekanntschaften nicht exakt kategorisieren kann, um sie individuell als Bekannte, Verwandte, Nachbarinnen, Lehrer, Chefs, Kollegen, Weggefährten, Leidensgenossinnen, Seelenverwandte und Geschäftspartner zu adden, sondern sie stattdessen unter Freunde subsumiert, was dann aber nicht heißt, daß man sich auch im meat space als befreundet ansehen muß, aber das ist ja auch beiden Parteien immer völlig klar. Man akzeptiert einfach, daß das bei Facebook so heißt und nimmt es nicht so ernst. "Freund" bedeutet da eben "Kontakt". Und, wer hätte das gedacht, Millionen von Nutzern, dieser Zumutung zum Trotze.

Ja, vielleicht sehe ich das falsch. Vielleicht gibt es noch genug Geschäftsleute der alten Schule und so, die es trotzdem als unhöflich empfinden würden, von ihren Angestellten oder Kollegen als Freunde hinzugefügt zu werden. Aber was zur Hölle machen die dann bei Facebook?

Wenn ich das allerdings richtig sehe, dann hat man sich wohl beim Knigge-Rat gedacht, mit dem Namen Knigge im Rücken könne man alles Deskriptive beiseite stellen und sich ganz darauf konzentrieren, die Idee der Destruentenschutzministerin umzusetzen, indem man eine Regel herbeiwillkürt, an die sich keiner je gehalten hat, keiner hält, und mit der man dementsprechend wohl auch stilecht untergehen wird.

Wenn das der Freiherr wüßte.

Medienkompetenz trainieren (I): Wikipedia über De-Mail

Medienkompetenz trainieren (I): Wikipedia über De-Mail published on 22 Kommentare zu Medienkompetenz trainieren (I): Wikipedia über De-Mail

Der enzyklopädische Stil der Wikipedia läßt ja stellenweise durchaus viel zu wünschen übrig, und es kann bei einem solchen Projekt auch gar nicht anders sein. Ebensowenig kann ein solches Projekt davor verschont bleiben, daß versucht wird, es als Werbeplattform zu mißbrauchen. Genau daran mußte ich sofort denken, als ich dieses marketingöse Gebrabbel [Nachtrag 14.7. 2:17: Der Abschnitt wurde inzwischen verändert, weshalb ich den Link auf eine permanente Archiversion umgeleitet habe] im Abschnitt Hintergrund des Artikels über De-Mail lesen mußte, über diesen Dienst also, mit dem das Bundesministerium des Innern uns vor der Datenschutzkatastrophe zu retten gedenkt. Das BMI? Ja. Ja nun.

Und jetzt? Kotprobe gefällig? Ach nee, ich präsentiere gleich den ganzen Haufen:

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