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Ich bin die alles verwaltende Ohnmacht

Ich bin die alles verwaltende Ohnmacht published on 3 Kommentare zu Ich bin die alles verwaltende Ohnmacht

Ich bin die alles verwaltende Ohnmacht,
Ich bin die gänzlich neutrale Instanz.
Ich bin der jedem einzelnen Hohn lacht,
Ich bin der Hund, du bist mein Schwanz.

Ich bin der Witwen und Waisen froh macht,
Ich bin alles und bin es ganz.
Ich bin Vollzug, der aus dem Phon kracht,
Ich bin das Grab, ich bin der Kranz.

Wenn ich sag "blök", blök wie ein Schaf.
Wenn ich sag "geh", geh hin und rödel.
Wenn ich sag "ruh", fall hin und schlaf.
Wenn ich sag "scherz", steh auf und blödel.
Wenn ich sag "still", sei wieder brav.
Wenn mich ein Floh beißt, peitsch und wedel.

Wohlstandsidylle

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Ein Häuschen links von mir, ein Häuschen rechts von mir;
Die seh'n genauso aus wie meines in der Mitte.
Gepflegtes Blumenbeet davor und Fliederbäume: Schöne Zier,
So lebt sich's ordentlich nach alter Sitte.

Wie ganze Zahlen, siehst Du, sind wir aufgereiht;
Nach links wie rechts sind es unendlich viele Schritte.
Und weil's so nahe liegt, Mein Freund, bin ich auch gern dazu bereit:
Zu nennen mich die Null in Eurer Mitte.

Des Dichterlings Spiel

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"Still gewähnt ist halb gewöhnt,"
Sprach der Dichterling und dann,
Als er das Publikum verhöhnt,
Fing er laut zu lachen an.

"Laut gebrüllt ist halb geprellt,"
Fuhr er unter Prusten fort,
Und staunend hörte alle Welt
Wie er ausstieß, Wort für Wort:

"Gut gespielt ist halb gespült,
Die Regeln macht der Gott im Loch!
Wiewohl es oft euch aufgewühlt,
Spielen wollt ihr Säcke doch!"

Als dies das Publikum vernommen,
Aufmerksam wie's manchmal war,
Fühlte es sich ganz verkommen
Und dabei gänzlich wunderbar.

"Gut gelacht ist halb gelocht,"
Obszönes Grinsen folgte drauf.
Und weil's das Publikum gemocht,
D'rum hört' er mit dem Dichten auf.

Familienende

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Über der von Gorken Gruft
Liegt Massenschweigen in der Luft.
Kein Kinderlachen mengt sich dort
In sanften Kirsch- und Fliederduft,
Der Friedhof ist ein stiller Ort.

Die letzte aus dem Stamm ist tot,
Trank WC-Frisch in ihrer Not;
Litt Krämpfe bald und starb alsdann -
Selbst noch im Tod vor Scham ganz rot,
Daß sie nie hatte einen Mann.

Das Erbe fällt dem Staate zu
Und der gibt's aus in aller Ruh;
Und macht aus Gegenständen Geld:
Aus Schnaps und Terracottakuh,
Dem Schlafsack und dem alten Zelt.

Das Böse läßt die Maske fallen

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Bei uns festigt sich langsam der Eindruck, daß von manch einem versucht wird, uns einen religiösen Fundamentalismus zu unterstellen. Wir begrüßen das. Religiöser Fundamentalismus ist sehr kontrovers, und je kontroverser man ist, desto besser - das weiß jeder.
Aus diesem Grunde wird langsam ein Outing fällig, so denken wir, damit die Kritik endlich so richtig in Schwung kommt. Also, hier: Zwei Sonette zu Lob und Ehre unseres Herrn und Meisters:

Satanic Sonnet #1

My greatest master, tyrant; Lord of hell!
Play on your fiery harp the song of doom,
Illuminate the days with splendid gloom
And hear my praises, Great One, hear them well!

Of your disgracéd glory I shall tell,
Your endless love that lives within the tomb,
Your crimson hearth that heats the humble room
Where once I'll live with you, who once first fell!

But no great witness bear my words to your,
The most magnificent's of all impure
And wretched souls exalting fame;

My feeble voice won't without pain endure
These praises and will fail at times, for sure,
With awe when I shout "Hallowed Be Thy Name!"

Satanic Sonnet #2

You rule the earth with cruel and ruthless power,
You hold its edges in your blackened claws;
If on the dirt you spit, the dirt redraws;
You kill the whale, the rabbit and the flower.

Your gaze upon a lake will turn it sour;
The dog that walks your path will burn its paws;
And by a million ill and basest flaws
You raise the pain of Mind with every hour.

Yet misery is nought but hell's delight,
And all your Saints look best in darkest night;
Thus all the demons revel underneath

When God's creation and his men you fight,
The wives all tear apart, the husbands smite
And never let your sword rest in the sheath!