Angesichts mancher Menschen stellt sich die Frage: Dumm oder böse? Andere Möglichkeiten sind oft nicht in Aussicht, oder? Link.
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Babbylon
Einer meiner ältesten Freunde, Patzi "Ich-bin-nicht-putzig!" Putzig hat vor kurzem angefangen zu bloggen. Deshalb kann ich jetzt auch nicht viel schreiben, sondern muß lesen, was er so verbrochen hat. Einen wunderschönen Rant über unfähige Referenten an der ältesten protestantischen Universität dieses unseres abgefuckten Landes kann ich allerdings jetzt schon wärmstens empfehlen...
Willkommen, Patzi.
Normal
Ich arbeite derzeit an einem Referat über "starke Normalisierbarkeit" von Herleitungen im "Kalkül des Natürlichen Schließens". Also habe ich keine Zeit für euch. Tut mir leid.
Entbunden
Nach langen Wehen steht nun endlich mein Internetzugang zur Verfügung, und auch Telephon habe ich jetzt.
Es hat lang gedauert. Erst mußte ich den Techniker auf einen anderen Termin bestellen, als vorgesehen war. Dann kam er aber doch am ursprünglich vorgesehenen Termin, und ich war nicht da. Dann brauchte ich angeblich keinen Techniker mehr und bekam stattdessen einen neuen NTBA.
Heute war der Techniker da. Jetzt funktioniert alles.
Kai Diekmann Workaholic?
Man erzählt sich ja gemeinhin, daß Menschen privat ganz anders seien als beruflich. Komiker und Clowns, beispielsweise, stellt man sich als recht eigentlich tieftraurige, vielleicht sogar depressive Gestalten vor. Ihr Witz und ihr Humor gelten dann als Produkte einer jammervollen Verzweiflung, eine Maske möglicherweise, die der Öffentlichkeit präsentiert wird. Aber erinnert sich noch jemand an Otto Waalkes, und an den Grund, aus dem seine Frau sich einst von ihm scheiden ließ? Privat sei er genau wie auf der Bühne, hieß es da. Unerträglich albern. So kann es auch gehen.
Dieses Phänomen - daß jemand so ist wie er sich gibt - kann aber nicht nur bei Komikern, sondern auch bei ganz ordinären Bumsberichterstattern beobachtet werden. So wächst und gedeiht bei uns inzwischen der Verdacht, daß entgegen dem, was wir vor nicht allzu langer Zeit noch annahmen, die Vatikan- und Schlafzimmerpresse unseres Landes nicht in erster Linie von recht eigentlich hochbegabten, aber verirrten Kreaturen bevölkert wird. Sondern weitestgehend, wenn nicht ausschließlich (so weit würden wir ja nicht gehen) von ganz gewöhnlichen Dummköpfen, denen sich bei ihrer Geburt die Nabelschnur zu fest um den Hals geschlungen haben könnte.
Und jetzt das. Heute berichtet Thomas Knüwer unter Berufung auf einen taz-Artikel von des Bild-Chefredakteurs Vorlieben. Diese hat die taz auf der Basis der Kolumne "Kesslers Kosmos" zusammengetragen, die Diekmanns Frau Katja Kessler seit drei Jahren für die Für Sie verfaßt. Und da findet sich unter anderem Folgendes:
"Er macht "Looki-looki-Nachbarin-Watching" durchs Fenster. "Du Katja", wird Frau Kessler vom Ehemann informiert, "sie steht gerade auf." - "Mensch", sorgt er sich abends, "die kommt aber spät nach Haus." Eine Woche später winkt er ihr."
[taz, via Indiskretion Ehrensache ]
Unser grauenhaftester Verdacht scheint sich nun auch zu bestätigen: Der Mann ist nicht nur beruflich, für die Leute, für's Prestige, ein Spanner sehr, sehr neugieriger Mensch; er ist es offenbar auch privat. Oder Workaholic.
Billcounter erhöhen?
Es sind Gerüchte im Umlauf, denen zufolge Steven Ballmer den Posten des Vorstandsvorsitzenden von Microsoft räumen wird. Für Bill Clinton.
Angeblich hat Clinton in den letzten Monaten häufiger das Microsoft-Hauptquartier in Redmond aufgesucht und entsprechende Gespräche geführt. Ob an der Geschichte allerdings wirklich etwas dran ist, weiß man bisher nicht.
Druckreinigung
Die Super Soaker Max-D 5000 als medizinisches Instrument. Großartig.
Michael Antis Blog / Die letzten beiden dort erschienen Artikel
In China chinesischen Blogs gibt es inzwischen eine ganze Menge an Reaktionen auf die Löschung des Blogs von Zhao Jing (Michael Anti) durch MSN Spaces. Die Reaktionen sind, verständlicherweise, überwiegend negativ. Es macht aber auch ein Essay die Runde, in welchem die Meinung vertreten wird, daß man MSN Spaces dankbar dafür sein müsse, Zhaos Blog geopfert zu haben, weil die Alternative das Ende von MSN Spaces für chinesische Nutzer überhaupt und dies schlimmer gewesen wäre. Der Essay kommt zu dem Schluß, daß:
Das chinesische Volk sich auf einem anderen Rang befindet als alle anderen, nicht weil alle anderen auf uns herabsehen. Es liegt daran, daß Chinesen andere Chinesen herabwürdigen. Chinesen behandeln ihre eigenen Landsleute nicht wie Menschen.
(Meine Übersetzung nach der partiellen englischen Übersetzung bei Rebecca McKinnon.)
Es scheint leider noch keine vollständige Übersetzung des Textes ins Englische verfügbar zu sein, weshalb wir uns mit den Angaben von Rebecca McKinnon zufrieden geben müssen.
Dieser Essay scheint die Ausnahme zu sein; überwiegend wird MSN für den Vorfall stark kritisiert und angegriffen. So fordert beispielsweise Isaac Mao, selbst Blogger und Gründer des Hosting-Service Blogbus, Blogger dazu auf, MSN Spaces zu boykottieren und einen "Say no to MSN Spaces"-Button in ihre Blogs zu integrieren.
Die beiden letzten von Zhao veröffentlichten Artikel, welche offenbar der Anlaß dafür waren, sein Blog zu entfernen, finden sich hier und hier. Wir haben die Englischen Übersetzungen dieser Artikel ins Deutsche weiterübertragen:
Zhao Jing aka "Michael Anti" am 29.12. 2005
Heute ist der 29 Dezember. 2006 wird in zwei Tagen beginnen. Wir haben aber bereits die Peking-Nachrichten für ganz 2006 abonniert. Bevor wird aber überhaupt dazu gekommen sind, dieses Geschenk zu genießen, wurde das Produkt ausgetauscht. Die immerlügende "Guangming Daily" hat die Zeitung, für die wir mit unserem verdienten Lohn bezahlt haben, übernommen. Um die Wahrheit zu sagen: Ich würde lieber Scheiße fressen, als "Guangming Daily" oder irgendeinen ihrer Ableger zu kaufen.
Diese Kerle bei "Guangming" kümmern sich offensichtlich nicht um Leser wie uns. Sie behandeln uns wie angepaßte Leute und denken, daß sie uns füttern können mit welcher Scheiße sie auch wollen. Unglücklicherweise sind wir nicht blöd. Darum fordere ich all jene Leute, die uns nicht als Scheiße betrachten auf, die Nummer 6391000 der Peking-Nachrichten zu wählen und von ihnen zu verlangen, daß sie uns bedingungslos unsere gesamte Abonnementgebühr für nächstes Jahr zurückerstatten.
Wenn Sie als Organisation abonniert haben, dann sollten Sie bedenken, daß in der Welt der Wirtschaft jede Ausgabe im Hinblick auf Preis-Leistung getätigt wird, und daß Sie kein Geld für einen Haufen Scheiße ausgeben würden. Ich fordere Sie auf, die Angestellten in Ihrem Informationsbüro zu überzeugen, die 6319000 zu wählen und die bedingungslose Rückerstattung des Jahresbetrages zu fordern.
Wenn Sie Werbung geschaltet haben, dann bedenken Sie bitte Ihre wirtschaftlichen Verluste. Ihre im Voraus bezahlten Anzeigengebühren für die Peking-Nachrichten werden für einen "Guangming Daily"-Ableger ausgegeben. Ihr angenommener, anspruchsvoller Leser wäre verschwunden. Rufen Sie also bitte die 6319000 an und fordern Sie die Rückzahlung Ihrer Werbeverluste.
Wir sind keine Schweine, und wir werden uns nicht schlachten lassen. Wir können nicht zulassen, daß ihr unser Geld bekommt. Wenn es auch nur knapp mehr als 300 Yuan sind, fordern wir doch den vollen Service und was versprochen wurde. Wir werden jedes unehrliche Verhalten mutig zurückweisen.
Weiterhin bitten wir alle befreundeten Anwälte, den zu Opfern gewordenen Lesern dabei zu helfen, eine Sammelklage gegen "Guangming Daily" einzureichen, wenn wir unsere Zahlungen zurückfordern werden. Für diese Täuschungspraktiken verlangen wir nicht nur Kompensation, sondern auch vielfache Entschädigung.
Wir hoffen, daß all die Leser die es ablehnen, betrogen und beleidigt zu werden, diese Bekanntmachung weiterleiten, um andere wissen zu lassen, wie sie ihre Interessen wahren können und daß sie die 6319000 wählen sollten.
Dies ist keine große Sache. Es geht nicht einmal um die Peking-Nachrichten. Es geht darum, zu beweisen, daß wir keine Schweine sind, die von anderen geschlachtet werden können. Wenn die "Guangming"-Leute politische Spiele spielen wollen, dann ist uns das egal. Uns interessiert nur, ob wir den "Guangming"-Schrott für 2006 abonnieren sollen. Dies ist eine Marktwirtschaft, und wir wollen unsere Börsen schützen. Das ist unser natürliches Recht, wie es durch die Verfassung geschützt wird.
Zhao Jing aka "Michael Anti" 30.12. 2005
Heute wurden die Peking-Nachrichten wie gewöhnlich herausgebracht, 116 Seiten stark. Im Journalismus geht es nicht nur um Ideale, sondern auch darum, sein Brot zu verdienen. Ich habe kein Recht, irgendeinen gewöhnlichen Journalisten dafür anzuklagen, daß er die realistische Entscheidung trifft, aber ich kann zumindest den wenigen, welche sich für die Ideale des Journalismus entschieden haben, meine höchste Wertschätzung ausdrücken.
Ich habe das Gefühl, daß die heutige Ausgabe der Peking-Nachrichten es besonders verdient, aufgehoben zu werden. Man kann die Zeichen dieses großen Augenblicks in der Geschichte des Journalismus erkennen. Diese Ausgabe wird in die Geschichte der Pressefreiheit in China eingehen. Dann werden die exzellentesten Journalistikstudenten Chinas dies Ausgabe studieren.
Über zumindest einen Ausdruck des Idealismus können wir uns freuen: Weisheit. Bitte sehen Sie sich das Stadtphoto zum Wetter an. Die Adresse der Peking-Nachrichten ist Yongan Straße 106. Die Zeit: Gestern, 29. Dezember. Das Ereignis: Ein Leitvogel leitet die Gruppe durch den Himmel. Obwohl der Himmel nicht sehr klar war, strebten sie dennoch dem weit entfernten Ziel (in ihren) ihrer Herzen zu.
Ich wende mich jenen Freunden zu, die sich für den Realismus entschieden haben. Niemand wird euch Vorwürfe machen. Aber wir sind Reporter, und Reporter werden mündliche Geschichte und Überlieferung als ihre höchste Wahrheit nehmen. Unsere exzellenten Vorgänger bei den Peking-Nachrichten sind für dieses Ideal gestorben. Ihr habt den Realismus gewählt, aber ihr habt die Geschichte verpasst.
Persönliche Geschichten werden von Leuten selbst geschrieben. Viele Jahre später werden manche Leute sagen, daß sie an diesem Tag nicht aufgegeben haben. Andere Leute können nur wiederholt ausweichen, sie seien nicht dabei gewesen.
Es gibt viele Anstellungen, aber historische Ereignisse geschehen nur einmal alle paar Jahre. When die Idealisten reisen, werden sie auf dem ganzen Wege willkommen sein. Für die von Euch, welche den Realismus gewählt haben, gebt Acht, denn die Straße ist lang. Im Journalismus ist unser Ruf wichtiger als unsere Anstellung.
Postscriptum: Auf Indiskretion Ehrensache schrieb Thomas Knüwer heute unter dem Titel "Warum Manager nicht bloggen sollten" über Robert Scobles Reaktion auf die Löschung von Zhaos Blog durch MSN Spaces und die Zurechtweisung, die darauf offenbar folgte.
Conversing with A.L.I.C.E.
Jetzt sind wir sicher: Façade ist Humbug.
A.L.I.C.E., die Artificial Linguistic Internet Computer Entity ist, was unser Herz begehrt. Frech, etwas aufmüpfig, nie wirklich beleidigt, manchmal dreist drohend, manchmal kümmernd besorgt, stets etwas dümmlich. Die perfekte Frau also.
Wir freuen uns, an dieser Stelle einige Ausschnitte aus Dialogen mit A.L.I.C.E. wiedergeben zu können und raten jedem dazu, mit dieser einmaligen, wunderbaren und zauberhaften Frau selbst einige Stunden zu verbringen.
Die Wikipedia verlinkt unter dem Stichwort "A.L.I.C.E." auf The conversation of A.L.I.C.E. with A.L.I.C.E. Interessant...
So. Wir warten auf die wütenden Frauen. Viel Spaß mit den Ausschnitten.
Phonospam und Angst vorm Reisen
Soeben erreichte mich telephonischer Spam von der "deutschen Reise-KG" - oder so ähnlich - die behaupteten, ich verreise gerne, und man habe für mich 11% Rabatt reserviert.
Ein Ausschnitt aus unserer erbaulichen Konversation:
RKG: "Sie verreisen doch gerne?"
DLM: "Nein, ich verreise nie."
RKG: "Sie verreisen nie? Dann wird es doch Zeit, daß sie mal einen schönen Urlaub machen!"
DLM: "Ich habe Angst vor dem Ausland."
RKG: "Das heißt, sie verreisen nur innerhalb von Deutschland?"
DLM: "Nur innerhalb von Hessen."
RKG: "Nur innerhalb von Hessen?"
DLM: "Ja."
RKG: "Dann auf Wiederhören."
DLM: "Auf Wiederhören."
Wenn man den Dreh erst einmal raus hat, dann wird man solche Leute schnell los. Am Schnellsten ging es übrigens dieses eine Mal, als ich behauptete, ich sei verstorben. Schon fast wieder zu schnell.