So. Nochwas. Joshua befindet sich schon seit einigen Tagen auf meiner Blogroll, nämlich seitdem ich der Empfehlung des ehrenwerten Dr. Dean gefolgt bin, um dort nach meiner Arzenei zu verlangen. Bisher hatte ich allerdings auf eine Bemerkung über Joshuas Blog verzichtet, was mir inzwischen, nachdem ich mir eine Lobhudelei eingefangen habe, etwas peinlich ist. Also, erstmal Kostprobe:
Doch wie man sich früher vom lieben Gott oft verlassen gefühlt hat, so ist es auch manchmal mit dem IPod. Niemand ist perfekt. Auch wenn er so aussieht. Seitdem ich in besitze sind wir uns schon sehr nahe gekommen. Doch wenn er mal aussetzt, und ich keine möglichkeit habe auf mich zurückzugreifen, dann rasste ich aus.
Ich reiß ihn in Stücke. Ich mache Leberwurst aus ihm. Aber wenn er funktioniert ist er super. Aber wenn nicht, dann schmeiß ich ihn hin und trete die ganze Nacht auf ihm herum bis er am Morgen nicht mehr vom Erdboden zu unterscheiden ist. Aber wenn er funktioniert bete ich ihn an. Aber wenn nicht, säge ich ihn in der Mitte durch, vergrabe den einen Teil im Garten, den anderen Teil verspeise ich, einfach um bald das Vergnügen zu haben dieses verdammte Ding mit einem kräftigen Pups in die Schüssel zu kacken. Wenn er aber funktioniert, habe ich in lieb. Aber wenn er dann mal wieder nicht funktionieren sollte, dann kaue ich ihn, währenddessen schleiche ich mich zu dem Laden, wo ich ihn gekauft habe und brenne die verdammte Hütte ab. Dann spucke ich das zerbissene Gerät auf die Asche des Verkäufers, der hundert andere MP3 Spieler da liegen hatte und mir dieses eine, ganz spezielle, exklusive Teil empfahl, einfach weil er keine Lust hatte soviel zu erzählen, denn diese Dinger verkaufen sich ja offensichtlich von selbst. Jedes verwöhnte Gör, das mir in der U-Bahn oder im Bus gegenüber sitzt hat so ein Ding. IPod, there for I am , war mein Gedanke. Ich wollte was individuelles, was nicht jeder hat.
Hatte ich nie. Nicht als das Ding artig seinen Dienst verrichtet hat, noch jetzt, wo ich nur auf einen zerbissenen Haufen Schrott sehen kann. (Den Laden habe ich natürlich nicht abgebrandt) Da liegt sie, meine Persönlichkeit. Mein Leben. Mein Gott. Ich habe meinen Glauben verloren.
[IPod is God]
Und, weil's grad so schön ist, auch gleich noch eine Kotprobe:
Eigentlich sind solche Listen gut. Ein Protokoll der viel beachteten. So weiß man bescheid über die Welt. Aber wieviel Sinnentleertes steckt darin. Die "myblog top 100", das meiste davon ist soviel wert wie einem armen Affen seine eigene Scheiße, die er den blökenden Gaffern hinterher wirft. Ich bin so ein Gaffer und lasse mich beschmeißen von den Tokio-blagen-blogs, den fuckyoufuckme-blogs, den Pseudo-Intelligenz-Blogs die ganz schlau erkannt haben: Du brauchst die Scheiße ja nicht zu lesen wenns dir nicht passt. Mehr kann ich aus diesen Blogs nicht mitnehmen. Natürlich muß ich sie lesen, ich will ja wissen was da steht bevor ich weiß das ich mal wieder meine Zeit verschwende. Aber wenigstens verkneife ich mir die Kommentare. Was soll ich da schon sagen? Ich scheiß´ größere Haufen als ihr, das könnte ich sagen. Einfach mal ein wenig auf die Kacke hauen. In meiner Scheiße steckt mehr Energie als in eurer, sie ist gehaltvoller, dampfender, stinkender, und was soll ich sagen, in meinem Badezimmer mußten schon die Rohre verbreitert werden.
[Top 100 Affenscheiße]
Direkt daran schließt sich dann die Lobhudelei für mich an; und da, wie alle die mich kennen bestätigen können, mein Fäkalhumor nur darum nicht legendär ist, weil er so fürchterlich banal ist, und ich mich dementsprechend sehr dafür begeistern kann wenn jemand stilsicher mit Exkrementen jongliert, freut mich das sehr.
Und im Ernste gesprochen: Joshua führt ein Blog mit literarischem Anspruch; er ist kein Marktschreier und kein Web 2.0-Priester, kein studentischer Single, der seine Einträge mit Schilderungen der Suche nach der Herdplatte im Einzimmerappartement füllt; auch keiner, der nichts weiter als eine kommentierte Linksammlung anbietet.
Dichter, hätte man früher mal gesagt, aber das ist lang her.
Ein Kommentar
Da sieht man mal wieder, zu was oberflächliches TOP-100-jumpen-und-darüberscheissen so führen kann 😉