One constant feature of the debate over allowing gay couples to settle down and get married has been Stanley Kurtz's persistent efforts to portray this essentially conservative idea as a leftist Trojan horse for polygamy, the end of the family, and God knows what else. Kurtz is even more slippery than Ramesh Ponnuru on many of these points. Jonathan Rauch calmly dissects them here. There is no plausible evidence that allowing gay couples legal equality has either caused any decline in heterosexual marriage or even correlates with it.
[Andrew Sullivan]
An den Argumentationen von Meistern des rationalen Diskurses wie Kurtz (die man zwar nicht bestrafen, sehr wohl aber vernünftiger Kritik oder einem bißchen Spott aussetzen sollte) fällt ein bemerkenswerter Zug ins Auge: Wenn die Ehe homosexueller Paare erst einmal möglich wäre, so argumentieren sie, dann würde dies das Ende der Familie bedeuten. Warum sollte das aber so sein? Selbst abgesehen von der Frage, ob homosexuelle Paare nicht auch Familien bilden könnten: Warum?
Sollte durch Homosexuelle im Ehestand möglicherweise die totale Verschwulung und Lesbianisierung der Gesellschaft eingeleitet werden? Ist die mehrheitliche Veranlagung des Menschen vielleicht gar nicht heterosexuell, sondern homosexuell, und wird die Heterosexualität nur dadurch vor dem völligen Aus bewahrt, daß man als Schwuler oder als Lesbe weniger Rechte eingeräumt bekommt als die Heten, und deshalb viele Homosexuelle aus Opportunismus brav und konform dem anderen Geschlechte sich widmen? Werden alle Heterosexuellen blitzschnell ihre Ehepartner, Freunde oder Freundinnen verlassen und sich den Wonnen der gleichgeschlechtlichen Liebe hingeben, wenn mit der Ehe auch noch die letzte Bastion der Gegensätze-ziehen-sich-an-Partei vom drohenden Stoßtrupp der Gleich-und-gleich-gesellt-sich-gern-Fraktion genommen wurde? Hängt das Überleben der Menschheit also möglicherweise allein davon ab, daß die Fälle, in welchen sich die Saat zum Felde begibt, privilegiert werden? Und werden, wenn man das nicht beachtet, sich hemmungslos Felder in Felder hineinwälzen und die Saat nur noch nutzlos und ohne Orientierung wild von Sack zu Sack schwappen? Das wäre dann in der Tat eine kleine Apokalypse.
Bleibt noch die Frage, wie stark denn bei Herrn Kurtz, wenn solche Ideen ihm kommen, das heterosexuelle Organ wohl schlagen mag.
Im Übrigen wies bei meinen Google-Recherchen nichts darauf hin, daß Stanley Kurtz selbst verheiratet wäre. Sollte er es wirklich nicht sein, so wäre er ein reiner Ehetheoretiker. Dabei kann man sich einiges denken, muß man aber nicht.