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Die Flucht

Die Flucht published on 2 Kommentare zu Die Flucht

Du zeigtest mir das Symbol, und ich sagte: "Laß uns gehen." Unterwegs dachte ich darüber nach; wäre statt meiner der andere gekommen, so hätte das Symbol keine Wirkung gehabt, denn es wäre nicht verstanden worden. Es wäre Ursache ohne Wirkung gewesen. Denn Ursache war es jetzt, und ich war Wirkung. Wäre ich nicht, sondern der andere, so wäre die Wirkung nicht, und damit die Ursache keine Ursache. Also bin ich.

Der Gedanke gefiel mir.

Wir kamen an den See, und ich hieß dich, dich entkleiden und die Kleidung in dem wasserfesten Beutel verstauen, den ich dir gab. Während wir schwammen, befragtest Du mich über das Symbol. "Es ist seit je." -- Nur die Platitüden aus dem Unterricht wollten mir einfallen. Das Symbol sagte mir, daß ich war, sonst sagte es mir nichts, außer, daß wir gehen sollten, aber das wußtest du.

Als wir das andere Ufer erreicht hatten, entfachten wir ein Feuer und liebten uns am Strand. (Um den Erwartungen der Leser gerecht zu werden.)

Danach wurde der Weg beschwerlich. "Ich bin," sagte ich zu dir, "ich weiß es."
"Das habe ich nie bezweifelt." Antwortetest du.
"Ich schon manches Mal, aber nun habe ich meine Existenz bewiesen."
"Und wie?"
"Du zweifelst also doch daran?"
"Nein."
"Und warum brauchst du dann noch einen Beweis?"

Dein Herz war verstockt auf den letzten Metern des Weges. Ich bedauerte, dir weh getan zu haben, obgleich ich mich nicht im Unrecht sah. Am offenen Tor drücktest du mich und flüstertest mir ins Ohr: "Ich werde ihn suchen."

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