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Stimmen für Pressefreiheit jetzt auch wieder in der taz!

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Keine Frage, die Muslime in Dänemark und überall auf der Welt haben das Recht, sich öffentlich über die Schmähung ihres Propheten Mohammed zu empören. Aber sie haben nicht das Recht, eine Einschränkung der Pressefreiheit zu fordern. Gleiches gilt für die Forderung diverser islamischer Politiker, diverse Regierungen in Europa sollten Entschuldigungen abgeben. Dies gilt es unmissverständlich deutlich zu machen: Hier kann und darf es kein Zurückweichen geben, schließlich geht es um Grundrechte.

Doch statt eindeutig klarzustellen, was geht und was nicht geht, wird auch im Westen Eskalation betrieben. Einige Zeitungen in Deutschland, Frankreich und anderen westeuropäischen Ländern druckten die dänischen Karikaturen mit großspurigem Getöse nach - und gossen damit wissentlich Öl ins Feuer. Nun haben wir den Flächenbrand, der angesichts der bereits vorhandenen Aufgeregtheiten durchaus vorhersehbar war.

In den letzten Tagen ging es nur noch am Rande um die Karikaturen. Kulturkampf ist angesagt, angeheizt und aufgeladen auch durch diverse Halbwahrheiten und Falschmeldungen. In der aufgeheizten Atmosphäre fielen sie vielerorts auf mehr als fruchtbaren Boden.
[taz]

Nur merkwürdig: Einschränkungen der Pressefreiheit fordern: Unberechtigt! Nachdruck der Karikaturen: Sinnloses Öl-ins-Feuer-Gießen!
Soll denn niemand wissen, worum es eigentlich geht? Und glaubt tatsächlich jemand, daß die Nachdrucke in anderen Zeitungen die Lage wesentlich verschlimmert haben, also alles ganz anders gekommen wäre, wenn diese nicht gemacht worden wären? Wo doch die meisten Demonstranten sicherlich keine dieser Zeitungen je in der Hand hatten und höchstwahrscheinlich auch die Karikaturen nie gesehen haben? Nehme man doch dieses zur Kenntnis:

It rather looks as if the anger with which all Muslims are said to be burning needed some pretty determined stoking. Peter Mandelson, who seems to think that his job as European Trade Commissioner entitles him to pronounce on matters of faith and morals, accuses the papers that republished the cartoons of "adding fuel to the flames"; but those flames were lit (literally, as well as figuratively) by well-organised, radical Muslims who wanted other Muslims to get furious. How this network has operated would make a cracking piece of investigative journalism.

Und außerdem:

If I find, however, that people who threaten violence do have the power to suppress what they dislike, why should I bother to defend freedom any more? Why shouldn't I ring up the Hon Jay Jopling, the proprietor, and tell him that I shall burn down the White Cube Gallery unless he tears Gilbert and George off the walls? I won't, I promise, but how much longer before some Christians do? The Islamist example shows that it works.

There is a great deal of talk about responsible journalism, gratuitous offence, multicultural sensitivities and so on. Jack Straw gibbers about the irresponsibility of the cartoons, but says nothing against the Muslims threatening death in response to them. I wish someone would mention the word that dominates Western culture in the face of militant Islam - fear. And then I wish someone would face it down.
[Beides: Charles Moore, telegraph.co.uk]

In der taz steht aber auch Folgendes:

Viele Menschen sind nun besorgt, dass der Kampf der Kulturen bevorsteht. Ach was, er ist längst da. Und er manifestiert sich nicht nur von Zeit zu Zeit in den oben angeführten Ungeheuerlichkeiten, er erfasst längst den Alltag.

Wie fragil, wie oberflächlich müssen die religiösen Werte von Muslimen sein, wenn Karikaturen des Propheten in einer unbekannten Zeitung eines kleinen europäischen Staates einen Sturm auslösen und eine Handvoll organisierter Hetzer weltweit Abertausende auf die Straße scheuchen können.
[taz / via Die Achse des Guten]

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