Es ist Zeit, dass die Fundamentalisten die Deutungshoheit über den Islam verlieren
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Während wir Muslime stets Gleichberechtigung verlangen und dem Westen Doppelmoral vorwerfen, verwandeln wir uns immer mehr selbst zu Faschisten, die für sich Sonderrechte an jeder Ecke verlangen. Wenn in Europa Karikaturen über den christlichen Propheten Jesus möglich sind, sind sie auch über den muslimischen Propheten Mohammed erlaubt. Aus welchen Gründen sollten wir eine spezielle Behandlung bekommen; ist denn unser Blut roter als das der anderen?
[Tagesspiegel]
Mich beschleicht immer häufiger das Gefühl, daß gerade jene Nicht-Muslime, die sich lautstark darüber beschweren dafür einsetzen, daß man 'die Muslime', die nunmal oft null Spaß verstehen doch bitte nicht reizen und beleidigen sollte (ara: Alles unterlassen, das sie beleidigen könnte?) genau das tun, was man auf keinen Fall tun sollte: 'Die Muslime' alle in einen Topf werfen und kräftig durchrühren.
Hat mal jemand darüber nachgedacht, daß dieses Verhalten vielleicht vor allem dazu dient, den Fundamentalisten den Rücken zu stärken, während sich die Liberalen immer weniger trauen, eigenes Profil zu zeigen? Sie haben ja nicht nur die muslimischen Fundamentalisten, sie haben offenbar auch noch all diejenigen Nicht-Muslime gegen sich, die nichts mehr scheuen, als sich dem Verdacht der Intoleranz auszusetzen, weil sie Intoleranz nicht tolerieren.