"Das Gesundheitswahn [sic!] geht auch an der Sesamstraße nicht vorbei: Krümelmonster muss Karotten essen und wird von einer sprechenden Aubergine beraten." steht in der Netzzeitung.
Ja, gut. Wieso eigentlich nicht. Die Sesamstraße ist immerhin eine Kindersendung, und wenn ein gesundheitsbewußtes Krümelmonster tatsächlich dazu dient, kindliche Fettleibigkeit zu bekämpfen, dann ist das vielleicht ganz sinnvoll; selbst wenn dabei das Krümelmonster seinen sympathisch eßgestörten Wahnsinn einbüßt.
Wie auch immer. Bei aller Liebe zur Sesamstraße mochte ich "Hallo Spencer" doch etwas mehr, und auch das Titellied finde ich besser. Das kann man hier übrigens herunterladen.
2 Kommentare
Cool. Dachte immer, ich sei der einzige der "Hallo Spencer" lieber mochte als die Sesamstraße. Anyway, das ist der richtige Weg in den USA, endlich die Sesamstraße entschärfen. Oskar geht auf die Benimmschule, Ernie und Bert ziehen in getrennte Wohnungen, Graf Zahl wird zum Christentum bekehrt, Schlemil landet wegen Schwarzhandels im Kittchen und Quizmaster Robert bei Neun Live. Immerhin muss man den Kindern ja Werte vermitteln. Ist zwar noch ein weiter Weg, um die US-Sesamstraße so langweilig und wertevermittelnd zu machen wie es die deutsche Version war und ist (ausgerechnet den Weltkriegsinvaliden Herrn von Bödefeld, den einzigen aus der deutschen Brut, den ich mochte, schickt man in Rente...), aber auf dem richtigen Weg ist man schonmal. Will sagen: ich wage doch mal ernsthaft zu bezweifeln, dass ausgerechnet das Krümelmonster für die grassierende Fettleibigkeit in den USA verantwortlich sein soll.
Hier möchte ich nochmal an einen Dialog mit Schmilan erinnern, der beinhaltete, daß der Name des Krümelmonsters in der deutschen Version deutlich besser war. "Cookie Monster" mag vielleicht zutreffen, da diese Figur als Leibspeise Kekse aß, allerdings war es doch immer der Fall, daß das Krümelmonster eben nicht halt machte, nachdem die Kekse aufgegessen waren. Nein, daß Krümelmonster, zerlegte immer alle Requisiten in Kleinstteile, sog. "Krümel". In dieser recht ineffizienten Art der Nahrungsaufnahme (das Freßchen wurde nie den Schlund heruntergetrieben, sondern immer durch das Studio geschleudert)konnte man des Freßwahn, die "Munchies" sehen. Wenn man einmal soweit ist, macht man nicht halt. Da steckt doch einwandfrei eine Botschaft verborgen. Wenn man sich dies vor Augen fühl, ist es doch garnicht so schlimm, daß das Monster jetzt auf frisches Obst und Gemüse umsteigt, da es doch sonst nie wirklich bei Keksen haltmachte. Es waren doch immer die Kekse, die den eigentlichen Zerstörungshunger auslösten, der danach in eine pankenatorische Manie übergeht. Ich zeieh keine Paralellen, sondern meinen Hut.
Mit "Hallo Spencer" habt ihr recht.