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Schlaflose Nächte

Schlaflose Nächte published on Keine Kommentare zu Schlaflose Nächte

Wenn ich mir das so ansehe, dann hat wohl die überwältigende Mehrheit meiner werten Mitwahlberechtigten keine Probleme mit bizarren Paragraphen und der Tatsache, daß aufgrund dieser eben auch mal jemand für eine kurze, von jedem natürlich ohne weiteres zu verschmerzende Zeitspanne ins Gefängnis muß, auf daß die doitsche Sittlichkeit triumphiere. Wahrscheinlich hätten sie sonst schlaflose Nächte, wachliegend in dem Bewußtsein, daß gerade irgendwo irgendwer, ohne Angst vor Strafe haben zu müssen, wild seine Schwester rammeln könnte. Oder Schwestern; oh weh! Entspricht Gruppensex eigentlich dem doitschen Familienideal? Bin mir nicht sicher, vorsichtshalber verbieten.
Was ist eigentlich, wenn die Kinder fragen: "Warum ist Papa im Gefängnis?" Ich hoffe, die Mutter sagt: "Weil er mit Drogen gehandelt hat" und nicht "Weil es euch gibt".
Ich weiß nicht, ob ich kotzen oder weinen soll.

Recht vor Gesetz

Recht vor Gesetz published on 1 Kommentar zu Recht vor Gesetz

Ein Jahr, fünf Monate und zehn Tage. Für solange sollen sich die Gitter am 31. März wieder hinter Patrick Stübing schließen. Zwei Jahre und zwanzig Tage hat er bereits im Gefängnis verbracht. Und das alles, weil die Frau mit der er vier Kinder hat seine biologische Schwester ist.

Das kann man unmoralisch nennen oder verantwortungslos. Aber macht das einen Mann wie Patrick Stübing zum Verbrecher?

Wir appellieren an die zuständigen Behörden: Lassen Sie in diesem Fall Gnade vor Recht walten!

"Recht vor Gesetz", würde ich sagen. Ansonsten kann ich mich dem anschließen.

Lesenswert auch wieder "unfehlbar" zum Thema.

Epimenides

Epimenides published on Keine Kommentare zu Epimenides

Ich nehme gelegentlich mit Verwunderung zur Kenntnis, daß noch immer gerne die folgende Formulierung als die Lügner-Antinomie vorgestellt wird:

Gesprochen von einem Kreter:

(*) Alle Kreter sind Lügner

Es wird folgendermaßen argumentiert:

(#) Nehmen wir an, die Aussage sei wahr; dann muß sie, da sie von einem Lügner geäußert wird, falsch sein. Dann aber muß sie wahr sein.

In dieser Argumentation finden sich gleich zwei bedeutende Fehler. Zunächst stellt sich nämlich die Frage: Was ist ein Lügner? Ist es jemand, der (a) immer lügt, jemand der (b) gewohnheitsmäßig lügt oder jemand, der (c) mal gelogen hat? Der erste Schritt der obigen Argumentation (#) kann nur dann gelingen, wenn man (a) voraussetzt: Ein Lügner lügt mit jeder seiner Aussagen. Andernfalls kann man nämlich einfach annehmen, daß jeder Kreter mal lügt, also (c) erfüllt, oder daß jeder Kreter gewohnheitsmäßig lügt, also (b) erfüllt, der Äußerer von (*) jedoch gerade im Falle dieser Äußerung einmal nicht lügt. Dann wäre (*) wahr. (1) läßt sich also paraphrasieren als:

(**) Alle Kreter lügen immer (wenn sie eine Aussage machen)

[Nachtrag: Laut Wikipedia lautet Epimenides' ursprüngliche Aussage wie folgt: „Alle Kreter sind Lügner und alle von Kretern aufgestellten Behauptungen sind Lügen“, krankt also nicht an diesem Problem, jedoch an dem weiter unten geschilderten.

Nachtrag 2: Die fehlende Definition von "Lügner" ist außerdem nicht unbedingt als Fehler zu bezeichnen, wie ich es getan habe, sondern eher als Mangel.]

Nun gelingt der erste Schritt der Argumentation (#): Unter der Annahme (*) sei wahr, müssen wir schließen, daß der Kreter, der (*) äußert, mit dieser Aussage lügt. Damit hat man aber noch keine Antinomie, sondern lediglich die Feststellung, daß die Aussage nicht wahr sein kann. Erst dann, wenn man auch zeigen kann, daß die Aussage nicht falsch sein kann, ist nachgewiesen, daß es sich um eine Antinomie handelt. Also geht man jetzt von der Annahme (~) aus:

(~) Es ist falsch, daß alle Kreter immer lügen

(*), in der Interpretation (**), ist falsch genau dann, wenn (~) wahr ist. Aber wann ist (~) wahr? Offenbar, genau dann, wenn es mindestens einen Kreter gibt, der nicht immer lügt:

(~~) Es gibt wenigstens einen Kreter, der nicht immer lügt

Hier sollte bereits deutlich werden, daß sich (#) kaum zu ende wird bringen lassen; Man kann aber auch noch (~~~) folgern:

(~~~) Es gibt wenigstens einen Kreter, der wenigstens einmal nicht gelogen hat

(Wobei hier vorausgesetzt sei, daß nur die Vergangenheit relevant ist, also nicht die Frage, ob es einen Kreter gibt oder geben wird, der zu irgendeinem zukünftigen Zeitpunkt einmal nicht-lügen wird.)

Jetzt wird völlig klar, daß der Schluß auf die Wahrheit von (*) durch die Annahme der Wahrheit von (~) nicht möglich ist: (~) ist schon wahr, wenn irgendein Kreter jemals nicht gelogen hat; das könnte auch der sein, der (*) äußert: Im Falle von (*) äußert er eine Lüge, aber das macht ihn noch nicht zum Lügner, denn um in der Argumentation überhaupt erst den Anfang machen zu können, mußte schon angenommen werden, daß ein Lügner immer lügen muß, wenn er eine Aussage macht. Und selbst wenn der Äußerer ein notorischer Lügner wäre, der tatsächlich immer lügt, würde das nichts ändern, denn es könnte ohne Weiteres das Folgende zutreffen: Der Äußerer ist ein Lügner und die Aussage (*) falsch, da es auch Kreter gibt, die nicht immer lügen. Nirgends läßt sich hier also die Wahrheit von (*) herleiten.

Daß sie sehr oft in dieser nicht stichhaltigen Form angeboten wird, heißt jedoch nicht, daß es die eigentlich intendierte Antinomie gar nicht gebe, denn: Der letzte Satz in diesem Artikel ist falsch.

Wer hat's gesagt?

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I have spent a lot of my life working on questions such as these, using the only methods I know of; those condemned here as "science", "rationality", "logic" and so on. I therefore read the papers with some hope that they would help me "transcend" these limitations, or perhaps suggest an entirely different course. I'm afraid I was disappointed. Admittedly, that may be my own limitation. Quite regularly, "my eyes glaze over" when I read polysyllabic discourse on the themes of poststructuralism and postmodernism; what I understand is largely truism or error, but that is only a fraction of the total word count. True, there are lots of other things I don't understand: the articles in the current issues of math and physics journals, for example. But there is a difference. In the latter case, I know how to get to understand them, and have done so, in cases of particular interest to me; and I also know that people in these fields can explain the contents to me at my level, so that I can gain what (partial) understanding I may want. In contrast, no one seems to be able to explain to me why the latest post-this-and-that is (for the most part) other than truism, error, or gibberish, and I do not know how to proceed.

Don't do it right to get it right

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Das Chiasma opticum (aus griechisch χίασμα, chíasma, „die Kreuzung“, vom griechischen Buchstaben Chi und der latinisierten Form des griechischen οπτικό(ν), optikó(n), „das Sehen betreffend“), auch die Sehnerv(en)kreuzung, ist die anatomische Bezeichnung für eine Kreuzungsstelle der Sehnerven vom rechten und linken Auge. Im Chiasma opticum kreuzen die Nervenfasern jeweils der nasenwärts gelegenen Sinneszellen der Netzhaut zur gegenüberliegenden Großhirnhälfte. Diese nasenwärts gelegenen Sinneszellen nehmen nur Licht wahr, welches durch die Pupillen von schläfenwärts die Netzhäute erreicht. Dadurch bekommt die rechte Hirnhälfte nur Seheindrücke der linken Gesichtsfeldhälften zur Verarbeitung und umgekehrt.

[Wikipedia]

The Next Noam Chomsky

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Universalgrammatische Phänomene. Verfolgen Sie in den nächsten Wochen die Suche des berühmtesten Mentalisten der Welt nach seinem Nachfolger. Hören Sie den Meister selbst die syntaktischen Analysen der jungen Kandidaten bewerten, preisen und ablehnen, und erfreuen Sie sich an seinen Kritiken, auch bis hin zum venichtendsten denkbaren Urteil: Nicht generativ! Exklusiv auf 3sat.